Vizemeister bei den Schwimmlandesmeisterschaften

6:50 Uhr, Treffen am Montagmorgen, vier Schüler fehlen noch.
7:00 Uhr, geplante Abfahrt – es fehlen immer noch vier Schüler.
Warten, warten – versuchen Kontakt aufzunehmen – eine Absage.
Drei Schüler fehlen noch.

Ein Betreuer bleibt am Treffpunkt – der Mannschaftsbus (wie passend, der Volleyball-Bundesliga Bus der „Häfler“) fährt die möglichen Treffpunkte der vorigen Wettkämpfe rund um die Schule ab. Die Schüler fehlen immer noch.

Nun war es vielleicht Glück? Das Betreuerteam hatte nun 3 1/2 Stunden Zeit auf der Fahrt nach Tübingen (die Ravensburger Mädchenmannschaft wurde noch abgeholt), die ausgeklügelten Schwimmeinsatzpläne der Jungen- als auch der Mädchenmannschaft umzustellen um mangels Teilnehmer nicht eine Disqualifikation zu riskieren und alle Disziplinen bestmöglichst zu besetzen. Keine leichte Aufgabe. Jeder mitgereiste Teilnehmer, egal ob als Reserveschwimmer eingeplant oder eigentlich als Mitbetreuer angedachte Schüler, musste nun ran. Auch die Allerjüngsten und die auf Grund der bereits erheblichen Anzahl an Absagen (Prüfungen, Südbadenauswahlsichtungstermin, Private Termine, Verletzungen…) neu akquirierten Schüler mussten eingesetzt werden – teilweise in Schwimmstilen, die sie noch gar nie geschwommen, geschweige denn geübt hatten bzw. selbst die Jüngsten, die anzahlmäßig die Großen nur punktuell verstärken sollten, mussten nun bis zur maximalen Einsatzmöglichkeit von drei Mal voll eingeplant und „belastet“ werden.

Neuer Einsatzplan steht schon fast – oh je… auf der Fahrt wird offensichtlich, dass es unter den Mitgereisten unter Umständen zu weiteren Ausfälle kommen wird. Der Ersatzplan für den Ersatzplan musste gemacht werden. Die Entscheidung, wer schwimmt, würde jeweils erst vor jeder einzelnen Disziplin kurzfristig fallen.

Wie würden die Chancen nun aussehen? Die Konkurrenz des Landes ist bärenstark, zumal die anderen Mannschaften aus fast ausschließlichen Vereinsschwimmern bestand. Bei den Jungs sah es nun gar nicht gut aus. Die Mädchen hätten ursprünglich bei den Plätzen 2-5 gut mitgemischt – aber jetzt?

Ankommen – einschwimmen – es wimmelte nur so von Schwimmern im Becken. Insgesamt wurden in 6 unterschiedlichen Wettkampfklassen gestartet.  Jetzt galt es erst einmal, den „Neulingen“ die Angst zu nehmen, den Neubesetzungen die geplanten Schwimmdisziplinen kurzfristig in groben Zügen näher zu bringen. Ein Lob an die „Kleinen“ – wo sich die Größeren teilweise gerne „drückten“, hingegen die Kleinen sagten: „Dann mach ich’s halt“.

Und es kam wie es kommen musste: Es wurde schnell deutlich, der Abstand zu den anderen Mannschaften war teilweise signifikant: Wir schwammen des öfteren regelrecht „hinterher“ und waren froh, dass unsere Teilnehmer die „Etappen durchstanden“. Dem ein oder anderen wurde hierbei klar, wie weit doch so zwei Bahnen im Schwimmbecken sein können. Manchmal war das auch schlichte Ankommen das Ziel. Anmerken muss man hierbei aber, dass unsere beiden Wettkampfgruppen ab Jahrgang 2002 und jünger ausgeschrieben waren. Die große Mehrheit der beiden Mannschaften bestand aber nun aus Jahrgang 2005/2006 und noch jünger.

Es gab aber auch regelrechte Lichtblicke: Neue Talente wurden entdeckt. So mancher verbesserte seine bisher erreichten Schwimmzeiten gar um 5 Sekunden oder konnte seine guten Schwimmleistungen der letzten Wettkämpfe erneut unter Beweis stellen. Bei den Mädchen konnte Jana voll überzeugen. Sie verfehlte im Freistil/Kraul in unserer Wettkampfklasse mit weniger als einer Sekunde die Bestzeit und im Brustschwimmen (eigentlich nicht ihre Disziplin) schlug sie als Schnellste an.

Hoffen lässt auch die Freistilstaffel der Mädchen, die ebenfalls aus sehr vielen „jungen Schwimmerinnen“ bestand und fast geschlossen am 07.05. beim Regierungspräsidiumsfinale in der jüngeren Altersklasse antreten wird, um Ihren Titel vom letzten Jahr zu verteidigen.

Vor dem Umziehen sah man aus den großen Glasfassaden schon die unterschiedlichen Preise, die vermutlich jeweils die ersten drei Plätze bekommen würden. Schade. Nun gut, etwas geknickt und enttäuscht gingen die Schüler zum Teil unter die Dusche.

Hektik kam noch einmal auf, als der Spindschlüssel Nr. 18 nicht mehr aufzufinden war und selbst das Schwimmhallenpersonal es nicht schaffte, den Spind mit einem Generalschlüssel zu öffnen. Verzweiflung kam bereits auf… und wie von Geisterhand wurde dann über Schüler-Schüler-Betreuer-Hallenpersonal der Schlüssel wieder „aufgefunden“.

Etwas verspätet kamen wir zur anschließenden Siegerehrung. „Welchen Platz sind wir“ / „Waren wir schon dran?“…
Nicht unerwartet mit einer Gesamtzeit, die über 1 Minute langsamer war als im Regierungspräsidiumsfinale belegte die Mädchenmannschaft in einem sehr stark besetzten Feld Platz 5. Aber welche Überraschung ergab sich bei den Jungs, die profitieren konnten von den Fehlern des Gegners: Vizelandesmeister. Also zweitbeste Schule unter allen Real-/Haupt-/Werkrealschulen und den teilnehmenden Gemeinschaftsschulen in dieser Wettkampfgruppe in ganz Baden-Württemberg.

Wir vom Betreuerteam sind auf jeden Fall super stolz auf unsere „Überlinger“ Schwimmer:
Kaltrin, F., Julian, David, Eike, Luca, Jonas, Luis
Jana, Lara, Jula, Sarah, Johanna, T., Aileen, Elsa

Grathwohl, Hirsch